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Gleichberechtigung in der Bundesverfassung

Maturaarbeit von Nina Gwerder

Eine Analyse der Gleichberechtigung der Geschlechter in der Schweizer Bundesverfassung in Bezug auf die Volksinitiative „Gleiche Rechte für Mann und Frau“.

Vorwort

Gleichberechtigung ist ein omnipräsentes Thema in der heutigen Politik und Gesellschaft. Im Wandel der Zeit verändern wir andauernd veraltete Frauen- und Männerbilder und verteilen Rollen frisch. Doch nicht nur das; Selbstbestimmung und Freiheit sind wichtige Voraussetzungen für ein erfülltes Leben. Hier in der Schweiz ist die Gleichberechtigung und Selbstbestimmung der Frau sehr weit fortgeschritten. Wir Frauen können unseren Beruf selber wählen, uns bilden, von unserem Stimmrecht Gebrauch machen und sind in weiten Bereichen des Lebens in keiner Weise benachteiligt. Vergleichen wir uns mit Frauen aus Ländern, die stark religiös oder politisch geprägt sind, stellen wir fest, dass wir uns glücklich schätzen können. Doch die gute Stellung der Frau in der heutigen Schweizer Gesellschaft wurde politisch wie gesellschaftlich hart erkämpft. Und dieser Kampf, diese Entwicklung einer Bevölkerung, hat mich schon immer fasziniert. Diese Faszination war gross genug um mich zu motivieren, ihr meine Maturaarbeit zu widmen. Das Thema der Geschlechtergleichberechtigung ist Etwas, was mich zuversichtlich stimmte, dass es auch nach 10 Monaten nicht langweilig sein würde. Doch war uns ans Herz gelegt worden, uns mit grossen Themen nicht selbst zu überfordern. Dies brachte mich zum Entscheid, diesen grossen Themenbereich mit einem anderen Interessengebiet meinerseits zu koppeln: dem Recht. So kam es zur ursprünglichen Fragestellung: „Wie hat sich die Geschlechtergleichberechtigung in der Schweizer Bundesverfassung seit der Einführung des Frauenstimmrechts (1971) entwickelt und wie steht es um sie heute?“ Durch den spannenden Arbeitsprozess und das Sammeln von Materialien wurde dann aber schnell klar, dass auch dieses Thema noch viel zu umfangreich für eine Maturaarbeit ist. So grenzte ich, unterstützt durch meinen Mentor, das Ganze weiter ein und beschränkte mich auf die Geschichte des heutigen Artikels 8, Absatz 3 BV, der den für die Gleichberechtigung essentiellen Satz: „Mann und Frau sind gleichberechtigt“ enthält. Die Entstehung dieses Artikels hat mich gepackt und motiviert einen genaueren Augenschein darauf zu werfen. Es ist die Geschichte einer Initiative, die am schweizerischen Frauenkongress geplant wurde, lange und hitzige Debatten in den Räten überstand, um dann zu Gunsten eines Gegenentwurfes zurückgezogen zu werden. Und es ist die Erzählung der Gleichberechtigung in der Schweiz, deren Bevölkerung besagten Gegenentwurf in einer Volksabstimmung annahm aber sich bis heute mit der tatsächlichen Umsetzung des Beschlossenen schwer tut. Doch die reine Geschichte ist nicht alles, was im Rahmen dieser Arbeit entstanden ist. Ich hatte ebenfalls die Gelegenheit Frau Judith Stamm, die viel für die Gleichberechtigung getan und vieles auch selber erlebt hat, und Nationalrätin Petra Gössi zu interviewen. Mit Ihnen diskutierte ich die Gleichberechtigung in der Schweiz damals und heute um meinen Blickwinkel zu erweitern und Erkenntnisse für meine Arbeit zu erlangen. maturaarbeit_nina_gwerder
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Was Männer wollen!