An der Podiumsdiskussion der Gleichstellungskommission des Kantons Schwyz vom Donnerstagabend im Kultur- und Kongresszentrum "Zwei Raben" in Einsiedeln berichteten vier Frauen aus vier Parteien über ihre politische Arbeit.
Ein halbes Dutzend Männer und rund drei Dutzend Frauen wurden von Christina Baumann-Fässler, CVP, Bezirksrätin und Nationalratskandidatin aus Unteriberg, Simone Betschart, SVP, Gemeinderätin aus Morschach, Marlene Müller, FDP, Parteipräsidentin Kanton Schwyz, Kantonsrätin und Nationalratskandidatin aus Wollerau sowie Karin Schwiter, SP, alt-Kantonsratspräsidentin und Nationalratskandidatin aus Lachen über ihre politische Arbeit informiert.
Begrüsst wurden die Gäste von Doris Beeler, Präsidentin der Gleichstellungskommission des Kantons Schwyz aus Einsiedeln. Die Podiumsdiskussion wurde von Claudia Hiestand als freie Journalistin moderiert.
Organisatorin des öffentlichen und überparteilichen Anlasses war die Gleichstellungskommission des Kantons Schwyz. Sie wurde unterstützt vom Verein frauennetz kanton schwyz.
Doris Beeler präsentierte in ihrer Einleitung die aktuellen Zahlen.
Fünf Männer und eine Frau vertreten den Kanton Schwyz im nationalen Parlament. Die Schwyzer Regierung setzt sich aus sechs Männern und einer Frau zusammen. Im Kantonsrat politisieren aktuell neun Frauen und 91 Männer. Von den 246 Gemeinderats- und Bezirksratsmitgliedern sind 42 Frauen. Zwei Frauen bekleiden das Amt einer Gemeindepräsidentin. "Von den 105 000 Stimmberechtigten im Kanton Schwyz sind 52 000 Männer und 52 000 Frauen", betonte Beeler und wies damit darauf hin, dass die Frauen bei den Wahlen zahlenmässig gleich viel Gewicht besitzen wie die Männer.
Unter der Leitung von Claudia Hiestand, freie Journalistin (Mitte) diskutierten Karin Schwiter (links, SP, alt-Kantonsratspräsidentin, Nationalratskandidatin, Lachen), Simone Betschart (SVP, Gemeinderätin, Morschach), Christina Baumann-Fässler (CVP, Bezirksrätin Schwyz, Nationalratskandidatin, Unteriberg) und Marlene Müller (FDP, Parteipräsidentin Kanton Schwyz, Kantonsrätin, Nationalratskandidatin, Wollerau) über Frauenförderung in der Politik.
Scheitern an sich selbst
Beeler redete auch gleich zu Beginn Klartext. "Frauen scheitern manchmal auch an sich selber, weil sie von sich zu viel verlangen", führte sie aus.
Als Einleitung wurde der Videofilm "Halbe-Halbe" der eidgenössischen Kommission für Frauenfragen gezeigt.
Auf verschiedenen Plakaten wurden die Frauen ermutigt, sich in der Politik aktiv zu engagieren. "Du hast doch so viel Drive, wieso machst du nicht Politik?", war da beispielsweise zu lesen.
Simone Betschart wurde schon am Familientisch in die Politik eingeweiht und zeigte sich überzeugt, dass Vieles von zu Hause aus komme. Karin Schwiter erzählte, dass sie zu Hause mit dem Vater über Politisches gestritten habe. Marlene Müller vertrat die Ansicht, dass es ein gewisses Selbstbewusstsein und Überzeugung brauche, um in der Politik Fuss zu fassen. Karin Schwiter vertrat die Auffassung, dass es in den Köpfen vieler Menschen noch immer geschlechtstypische Muster habe.
„Frauen wählen nicht unbedingt Frauen“
Christina Baumann-Fässler wies auf einen wunden Punkt hin. "Frauen wählen nicht unbedingt Frauen. Da haben wir ein Problem. Die Frauen hätten es in der Hand. Wir müssen unsere Trümpfe ausspielen", redete auch sie nicht um den Brei herum. Weiter zeigte sie sich überzeugt davon, dass der Hauptinput von einem selber kommen müsse. Vieles könne man auch nicht oder nur bedingt beeinflussen. Oft gelte halt bei Wahlen "zur richtigen Zeit am richtigen Ort". "Nicht immer wird die Beste gewählt", führte sie aus.
Für Simone Betschart ist das Bewältigen von beruflicher und familiärer Tätigkeit und aktivem Engagement in der Politik auch eine Frage der Organisation. Marlene Müller vertrat die Ansicht, dass ein unterstützendes Umfeld schon eine Erleichterung sei. Für die Behebung des Fachkräftemangels seien Tagesstrukturen nötig. Netzwerkaufbau sei keine kurzfristige Angelegenheit. Für sie selber sei Politik der Ausgleich zur Arbeit. In der Politik sei sie zu sozialen Beziehungen gekommen. Karin Schwiter sieht in der Unterdotierung der Frauen in der Politik auch gewisse strukturelle Gründe. "In dieser Beziehung ist der Kanton Schwyz in gewissen Bereichen noch Entwicklungsland", wurde sie deutlich. Sie habe in dieser Welt etwas verändern wollen und habe dann dank dem politischen Engagement viele tolle Leute kennengelernt.
Simone Betschart nannte eine konkrete Massnahme, die den Frauen die Situation erleichtern würde. Sie forderte Pensionskassenbeiträge ab dem ersten Franken Verdienst.
Zum Abschluss eines gelungenen Abends über alle Parteigrenzen hinweg wurde in einem Musikvideo von Yael Deckelbaum aufgezeigt, wie Frauen über alle religiösen und kulturellen Grenzen hinweg mit einem Marsch und Gebet sich für den Frieden in Israel eingesetzt haben. "Gehen Sie wählen, lassen Sie sich aufstellen." Mit diesem Apell leitete Doris Beeler zu einem Apéro über, an dem während rund eineinhalb Stunden engagiert und eifrig weiter diskutiert wurde.
Bericht von Konrad Schuler
Gleichstellungskommission Kanton Schwyz
[caption id="attachment_1524" align="alignnone" width="840"] Simone Betschart (SVP, Gemeinderätin, Morschach), Christina Baumann-Fässler (CVP, Bezirksrätin Schwyz, Nationalratskandidatin, Unteriberg), Karin Schwiter (SP, alt-Kantonsratspräsidentin, Nationalratskandidatin, Lachen) und Marlene Müller (FDP, Parteipräsidentin Kanton Schwyz, Kantonsrätin, Nationalratskandidatin, Wollerau) gaben den über 40 Personen einen Einblick in ihre politische Arbeit.
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Hauptinput muss von einem selber kommen
An der Podiumsdiskussion der Gleichstellungskommission des Kantons Schwyz vom Donnerstagabend im Kultur- und Kongresszentrum "Zwei Raben" in Einsiedeln berichteten vier Frauen aus vier Parteien über ihre politische Arbeit. Ein halbes Dutzend Männer und rund drei Dutzend Frauen wurden von Christina Baumann-Fässler, CVP, Bezirksrätin und Nationalratskandidatin aus Unteriberg, Simone Betschart, SVP, Gemeinderätin aus Morschach, Marlene Müller, FDP, Parteipräsidentin Kanton Schwyz, Kantonsrätin und Nationalratskandidatin aus Wollerau sowie Karin Schwiter, SP, alt-Kantonsratspräsidentin und Nationalratskandidatin aus Lachen über ihre politische Arbeit informiert. Begrüsst wurden die Gäste von Doris Beeler, Präsidentin der Gleichstellungskommission des Kantons Schwyz aus Einsiedeln. Die Podiumsdiskussion wurde von Claudia Hiestand als freie Journalistin moderiert. Organisatorin des öffentlichen und überparteilichen Anlasses war die Gleichstellungskommission des Kantons Schwyz. Sie wurde unterstützt vom Verein frauennetz kanton schwyz. Doris Beeler präsentierte in ihrer Einleitung die aktuellen Zahlen. Fünf Männer und eine Frau vertreten den Kanton Schwyz im nationalen Parlament. Die Schwyzer Regierung setzt sich aus sechs Männern und einer Frau zusammen. Im Kantonsrat politisieren aktuell neun Frauen und 91 Männer. Von den 246 Gemeinderats- und Bezirksratsmitgliedern sind 42 Frauen. Zwei Frauen bekleiden das Amt einer Gemeindepräsidentin. "Von den 105 000 Stimmberechtigten im Kanton Schwyz sind 52 000 Männer und 52 000 Frauen", betonte Beeler und wies damit darauf hin, dass die Frauen bei den Wahlen zahlenmässig gleich viel Gewicht besitzen wie die Männer.Scheitern an sich selbst
Beeler redete auch gleich zu Beginn Klartext. "Frauen scheitern manchmal auch an sich selber, weil sie von sich zu viel verlangen", führte sie aus. Als Einleitung wurde der Videofilm "Halbe-Halbe" der eidgenössischen Kommission für Frauenfragen gezeigt. Auf verschiedenen Plakaten wurden die Frauen ermutigt, sich in der Politik aktiv zu engagieren. "Du hast doch so viel Drive, wieso machst du nicht Politik?", war da beispielsweise zu lesen. Simone Betschart wurde schon am Familientisch in die Politik eingeweiht und zeigte sich überzeugt, dass Vieles von zu Hause aus komme. Karin Schwiter erzählte, dass sie zu Hause mit dem Vater über Politisches gestritten habe. Marlene Müller vertrat die Ansicht, dass es ein gewisses Selbstbewusstsein und Überzeugung brauche, um in der Politik Fuss zu fassen. Karin Schwiter vertrat die Auffassung, dass es in den Köpfen vieler Menschen noch immer geschlechtstypische Muster habe.„Frauen wählen nicht unbedingt Frauen“
Christina Baumann-Fässler wies auf einen wunden Punkt hin. "Frauen wählen nicht unbedingt Frauen. Da haben wir ein Problem. Die Frauen hätten es in der Hand. Wir müssen unsere Trümpfe ausspielen", redete auch sie nicht um den Brei herum. Weiter zeigte sie sich überzeugt davon, dass der Hauptinput von einem selber kommen müsse. Vieles könne man auch nicht oder nur bedingt beeinflussen. Oft gelte halt bei Wahlen "zur richtigen Zeit am richtigen Ort". "Nicht immer wird die Beste gewählt", führte sie aus. Für Simone Betschart ist das Bewältigen von beruflicher und familiärer Tätigkeit und aktivem Engagement in der Politik auch eine Frage der Organisation. Marlene Müller vertrat die Ansicht, dass ein unterstützendes Umfeld schon eine Erleichterung sei. Für die Behebung des Fachkräftemangels seien Tagesstrukturen nötig. Netzwerkaufbau sei keine kurzfristige Angelegenheit. Für sie selber sei Politik der Ausgleich zur Arbeit. In der Politik sei sie zu sozialen Beziehungen gekommen. Karin Schwiter sieht in der Unterdotierung der Frauen in der Politik auch gewisse strukturelle Gründe. "In dieser Beziehung ist der Kanton Schwyz in gewissen Bereichen noch Entwicklungsland", wurde sie deutlich. Sie habe in dieser Welt etwas verändern wollen und habe dann dank dem politischen Engagement viele tolle Leute kennengelernt. Simone Betschart nannte eine konkrete Massnahme, die den Frauen die Situation erleichtern würde. Sie forderte Pensionskassenbeiträge ab dem ersten Franken Verdienst. Zum Abschluss eines gelungenen Abends über alle Parteigrenzen hinweg wurde in einem Musikvideo von Yael Deckelbaum aufgezeigt, wie Frauen über alle religiösen und kulturellen Grenzen hinweg mit einem Marsch und Gebet sich für den Frieden in Israel eingesetzt haben. "Gehen Sie wählen, lassen Sie sich aufstellen." Mit diesem Apell leitete Doris Beeler zu einem Apéro über, an dem während rund eineinhalb Stunden engagiert und eifrig weiter diskutiert wurde. Bericht von Konrad Schuler Gleichstellungskommission Kanton Schwyz [caption id="attachment_1524" align="alignnone" width="840"]Einladung zur Diskussion mit aktiven Politikerinnen 13.06.2019
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